Mehrwertmodul Gas – BSI-konforme Anbindung von SLP-Gaszählern an ein SMGW
Westenergie Metering hat ein Mehrwertmodul für die Anbindung von SLP-Gaszählern (Standard-Lastprofile) an ein Smart-Meter-Gateway (SMGW) entwickelt. Das Modul liefert ohne Wechsel des Bestandszählers sowohl Messwerte zur Abrechnung von Hauptmessungen als auch für Visualisierungszwecke.
Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDW) beinhaltet einen konkreten Zeitrahmen zur Einführung intelligenter Messsysteme (iMSys) für die Sparte Strom und sieht die Anbindung weiterer Sparten als verpflichtende Zusatzleistung vor.
Der ansteigende Ausbau erneuerbarer Energien und die zunehmende Sektorkopplung bei Mobilität und Wärme erfordern die intelligente Verknüpfung von Stromerzeugung und -verbrauch. Intelligente Messsysteme mit dem SMGW als Kommunikationsschnittstelle sind ein zentraler Baustein für die Digitalisierung der Energiewende. Es gibt jedoch auch gesetzliche Bestimmungen für die Anbindung von Gaszählern an das SMGW. Neue Gaszähler dürfen nur noch verbaut werden, wenn sie die technischen Voraussetzungen erfüllen, um zukünftig mit einem SMGW verbunden zu werden. Das gilt für Verbrauchsstellen mit registrierender Leistungsmessung (RLM) ab 2025. Die Anbindungsverpflichtung für SLP-Gaszähler wird erwartet. In Deutschland sind circa 13 Millionen SLP-Balgengaszähler in Betrieb.
Mehrwertmodul zur Anbindung von Balgengaszählern an das SMGW
Die Installation des Mehrwertmoduls der Westenergie Metering kann im Rahmen der Installation eines intelligenten Messsystems erfolgen. Das Mehrwertmodul erfasst mengenproportionale Impulse und bildet den Zählerstand nach.
Mit einem umfangreichen Feldtest erprobt Westenergie Metering bereits bei acht Messstellenbetreibern die Anbindung und digitale Auslesung von Gaszählern mit dem Modul. In der unternehmenseigenen Prüfstelle für Gaszähler in Recklinghausen wurde ein umfang-reiches Laborumfeld aufgebaut.
Peter Reitz, kaufmännischer Projektleiter Westenergie Metering erklärt die Vorteile: „Unser Mehrwertmodul hat bereits im Juli 2022 die Zulassung der PTB erhalten. Mit Blick auf die uns bekannten Alternativen sehen wir einen deutlichen Kostenvorteil sowohl beim erforderlichen Montageaufwand als auch bei den Kosten für das Modul.“
Weitere Vorteile des Mehrwertmoduls liegen in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen, dem Entfallen manueller Ablesungen und der Steigerung der Prozesseffizienz und Daten-qualität. Der Wegfall von Fahrt- und Wegezeiten zur manuellen Ablesung führt zudem zu einer Reduktion von CO₂-Emissionen. Insgesamt bedeutet dies auch eine Erhöhung der Gesamtwirtschaftlichkeit des Smart-Meter-Rollouts durch die zusätzliche Anbindung der Sparte Gas.
Gefertigt wird das Mehrwertmodul der Westenergie Metering vom Smart-Metering-Experten und Entwicklungspartner WEPTECH elektronik in Landau. Der führende SMGW-Hersteller PPC sichert die Interoperabilität zwischen SMGW und Mehrwertmodul und wird damit auch zukünftig die gemeinsame Produktentwicklung unterstützen.
„Unser Ziel ist es, den derzeitigen Hardwarestand zur Serienreife weiterzuentwickeln. Unsere Kunden wollen gerüstet sein, Gaszähler zukünftig an die eigene Systemlandschaft anbinden zu können, sobald der rechtliche Rahmen gegeben ist. Perspektivisch sehen wir die Möglichkeit der Anbindung weiterer Medien“, betont Patrick Pan, technischer Projektleiter der Westenergie Metering.

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Zum Beispiel im Kerpener Quartier Vinger Weg: 81 Einfamilienhäuser, zwei Mehrfamilienhäuser, Ladesäulen, zentrales Blockheizkraftwerk und Quartierstrombetreiber, Quartierstromnutzer und Fremdversorgte, Netz-Abgrenzungs- und Erzeugungsmessung: Die messtechnische Anbindung des Quartiersprojekts Vinger Weg stellte mit den vielfältigen Akteuren und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen eine echte Herausforderung, die jedoch mit 100% Anbindung über intelligente Mess-Systeme (iMSys) und RLM Geräte realisiert werden konnte und nun das Quartier in die Lage versetzt, ein effizientes Energiemanagementsystem zu betreiben.