Ohne geht es nicht: Lebenselixier Strom

Strom ist unverzichtbar für das Funktionieren des Alltags, sowohl in privaten Haushalten als auch in der Wirtschaft. Ein weitverzweigtes Netz mit über zwei Millionen Kilometern sorgt in Deutschland dafür, dass der Strom von den Erzeugungsstätten – seien es große Kraftwerke oder erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Photovoltaikanlagen – zuverlässig in die Wohnungen und Betriebe fließt. Im Westen Deutschlands übernehmen unter anderem die Verteilnetzbetreiber der Westenergie-Gruppe diese wichtige Aufgabe.

Ein Mädchen steht vor einem Display und bedient es. Im Hintergrund ist eine Familie am Esstisch zu sehen.

Unser Netz in Zahlen

So kommt Strom in die Steckdose

Vom Kaffeekochen bis zum Aufladen des E-Autos – unser Alltag ist ohne Strom undenkbar. Doch woher kommt unser Strom eigentlich? In unserem Video zeigen wir den Weg, den der Strom nehmen muss, ehe er zu Hause aus der Steckdose fließt.

 

Bestens vernetzt: die verschiedenen Spannungsebenen

Zu den Verbraucher*innen gelangt der Strom über Netze. Ähnlich wie das deutsche Straßennetz mit Autobahnen für schnelles Reisen, Bundesstraßen für die Regionen und kleinen Straßen bis vor die Haustür ist auch das Stromnetz aufgebaut. Allerdings wird nicht nach Geschwindigkeit, sondern nach Spannung unterschieden.  

Je höher die Spannungsebene, desto geringer die Energieverluste. Deshalb wird der Strom vom Kraftwerk auf Höchstspannungsebene in die Nähe der Verbrauchsschwerpunkte geleitet und von dort auf niedrigere Spannungsebenen verteilt. Für die Übertragung hat sich Wechselstrom (AC, alternating current) als Standard durchgesetzt, da er zwischen den verschiedenen Spannungsebenen leicht transformierbar ist.

Der Weg des Stroms beginnt im Kraftwerk. In Deutschland gibt es konventionelle Kraftwerke (Kohle, Gas), aber auch immer mehr regenerative Stromerzeugungsanlagen (Wind, Photovoltaik).  

Die Höchstspannungsebene – die „Autobahnen“ des Stroms:
Der Strom fließt aus konventionellen Kraftwerken und großen Offshore-Windparks mit Höchstspannung von 220 oder 380 Kilovolt (kV) ins Netz und wird durch das Land transportiert. 

Die Hochspannungsebene – die „Bundesstraßen“ des Stroms:
Über ein Umspannwerk gelangt der Strom mit einer reduzierten Spannung von 110 kV in die überregionalen Hochspannungsnetze. Hier sind Großkund*innen, Stadtwerke oder große Windparks angeschlossen. 

Die Mittelspannungsebene – die „Stadtstraßen“ des Stroms:
Über dieses Netz wird der Strom in die verschiedenen Regionen des Landes transportiert. In einer weiteren Umspannanlage wird die Spannung für die regionalen Mittelspannungsnetze auf 10 bis 20 kV transformiert. Auf dieser Ebene erfolgt auch die Einspeisung von einzelnen Windkraftanlagen und größeren Solarkraftwerken. Angeschlossene Kund*innen sind mittelgroße Betriebe. 

Die Niederspannungsebene – Die „Hauswege“ des Stroms:
Das Ortsnetz ist das Stromnetz, das direkt bis zu den privaten Haushalten und Gewerben führt. In den Ortsnetzstationen wird die Spannung auf die haushaltsüblichen 230 oder 400 Volt reduziert und der Strom zu den Verteilerkästen weitergeleitet. Das Ortsnetz liefert nicht nur Strom, sondern nimmt auch Strom aus Solaranlagen auf, der ins Verteilnetz eingespeist wird.

Warum die Netzleitstellen eine Schlüsselrolle übernehmen

Wir sehen den Rücken eines Mannes, der in einer Netzleitestelle sitzt und ein Headset trägt. Im HIntergrund sehen wir Monitore, die das Stromnetz monitoren.

Erzeugung und Verbrauch müssen im Stromnetz rund um die Uhr im Gleichgewicht sein: Das bedeutet, die eingespeiste elektrische Energie muss genau der verbrauchten entsprechen. Diese Balance gilt es in jeder Sekunde zu halten. 

Die Verteilnetzbetreiber der Westenergie-Gruppe haben deswegen eine anspruchsvolle Mission jenseits von Leitungsbau und -betrieb – sie halten die Spannung im Netz konstant. Das erfordert absolute Präzision und ein sehr gutes Zusammenspiel unterschiedlicher Netzleitstellen, dem „Gehirn“ des Stromnetzes.

Die Netzleitstellen erhalten Informationen über die einzelnen Elemente, über die Umspannanlage und Stationen. Sie beobachten und steuern das Netz rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass immer genau die richtige Menge an Strom zur Verfügung steht. Dies ist besonders wichtig, da die Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft- und Solaranlagen naturgemäß fluktuiert. Die Netzleitstellen müssen daher kontinuierlich die aktuelle Einspeisung mit der Nachfrage abgleichen und bei Bedarf nachsteuern, um Über- oder Unterspeisungen zu vermeiden und die Netzstabilität zu gewährleisten.

Westenergie setzt dabei auf modernste Technologien und die digitale Transformation, um die Netze zuverlässig zu betreiben, und sie gleichzeitig zukunftsfähig zu machen.

Das Stromnetz verändert sich

Zwei Monteure stehen vor einer Ortsnetzstation. Ein Monteur hat ein Tablet in der Hand und deutet aus dem Bild heraus.

Die Energiewelt von morgen wird anders aussehen als die von heute. Insbesondere die Verteilnetze spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn mit ihren Leitungen, Trafos und Schaltkästen bilden sie das Rückgrat unserer Energieversorgung. 

Bereits jetzt sind über 95 Prozent der erneuerbaren Energien an das Verteilnetz angeschlossen. Allein im Westenergie-Gebiet sind es beeindruckende 220.000 Anlagen, die hier angebunden sind (Stand: Februar 2023). Und es werden noch mehr: Abgeleitet aus den Zielen des „Osterpakets“ der Bundesregierung soll sich die installierte Leistung von PV-Anlagen bis 2030 vervierfachen.  
 
Und auch auf Seiten der Haushalte und Unternehmen verändert sich der Stromverbrauch. Elektroautos sind auf dem Vormarsch, Wärmepumpen werden immer beliebter. Daher ist ein stabiles, zukunftsfähiges Stromnetz unerlässlich. 

Die Westenergie-Gruppe investiert deshalb kontinuierlich in den Ausbau und die Digitalisierung des Netzes. Durch den Einsatz von digitaler Steuerung und Koordinierung von Netzen, Stromerzeugungs- und Verbrauchseinheiten können wir die Stromnetze optimal auslasten.


FAQs: Antworten auf häufige Fragen