Unser starkes Gasnetz
Daten und Fakten
Erdgas spielt eine zentrale Rolle als bedeutender Energieträger für die Wärme- und Stromerzeugung sowie für die Energiespeicherung. Im Jahr 2023 lieferte Erdgas 24,5 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie. Hauptabnehmer von Erdgas in Deutschland sind rund 20 Millionen Wohnungen sowie 1,8 Millionen Unternehmen im Handel und in der Industrie. 2022 liefen 64 Milliarden Kilowattstunden durch das Netz der Westenergie-Gruppe. Die ausgespeiste Jahresmenge betrug mehr als 47 Milliarden Kilowattstunden. Das deutsche Erdgasnetz erstreckt sich über beeindruckende 600.000 Kilometer, davon 44.000 Kilometer im Fernleitungsnetz und 568.000 Kilometer im Verteilnetz. Unserer Verteilnetztochter Westnetz GmbH gehören davon 38.000 Kilometer. Über das Verteilnetz gelangt Erdgas aus den Fernleitungen zu Haushalten und Unternehmen. Würde man alle Leitungen aneinanderlegen, würde das Netz der Westnetz fast einmal um die Erde reichen.
Das Erdgasnetz im Detail
Gas gelangt über ein weitverzweigtes unterirdisches Netz aus Rohren von der Quelle bis zu den Haushalten und Unternehmen. Die Gasnetzbetreiber in Deutschland, darunter auch unsere Verteilnetztochter Westnetz GmbH, sorgen dafür, dass riesige Energiemengen rund um die Uhr sicher und zuverlässig transportiert werden. Dabei gelangt das Gas über Pipelines aus dem Ausland, LNG-Terminals (Flüssiggas) an den europäischen Küsten, unzählige Biogasanlagen im ganzen Land und eine wachsende Zahl von Power-to-Gas-Anlagen ins Netz.
Die Druckstufen im Gasnetz
Nur mit dem richtigen Druck kann das Erdgas im Erdgasnetz effizient transportiert werden. Der Druck wird in der Einheit Bar gemessen und muss je nach Zweck höher oder niedriger sein:
Hochdruck
Hoher Druck ermöglicht den Transport großer Gasmengen über weite Strecken. Von den Lieferanten wird das Erdgas daher mit einem sehr hohen Druck – bis zu 100 Bar – in die Hauptleitungen eingespeist.
Mitteldruck / Niederdruck
In Richtung der Gasendverbraucher*innen verzweigt und verdichtet sich das Gasnetz immer mehr. Regionale Verteilnetzbetreiber sorgen dafür, dass das Erdgas bei Haushalten und Industrie ankommt. In diesen Leitungen beträgt der Druck ein Bar oder niedriger.
So bleibt der Druck stabil: Da Erdgas beim Transport über große Entfernungen an Druckkraft verliert, sorgen alle 100 bis 150 Kilometer Kompressor- beziehungsweise Verdichterstationen für eine Druckerhöhung.
Sicherheit hat höchste Priorität
Das Gasnetz ist entscheidend für die Versorgung von Wirtschaft und privaten Haushalten mit Energie. Deswegen wird der Gasdruck in Netzleitstellen rund um die Uhr fernüberwacht. Auch der Zustand der Pipelines wird regelmäßig zum Beispiel auf Korrosion und den Zustand der Schweißnähte kontrolliert, um möglichen Lecks, durch die Gas austreten könnte, vorzubeugen.
Zu den Instandhaltungsmaßnahmen gehören beispielsweise die visuelle und von Messinstrumenten unterstützte Außeninspektion der Pipeline. Zum Einsatz kommen dabei Drohnen mit Wärmekameras oder Sensoren wie Ultraschall- und Lasermessgeräte, die aus der Luft messen können, ob die Rohre noch dicht sind. Bei Unterwasser-Pipelines, wie sie zum Beispiel in der Nord- und Ostsee verlaufen, erfolgt die Wartung mit ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen. Und auch die Inspektion von innen ist möglich. Dazu fährt ein sogenannter Molch, ein Inspektionsgerät mit Sensoren und eigener Energieversorgung, durch die Rohre.
Gasspeicher für eine sichere Versorgung
Um die Versorgungssicherheit in Deutschland sicherzustellen, existieren in Deutschland 44 große Untertage-Gasspeicher an 32 Standorten. Diese Speicher liegen in Tiefen von bis zu 2.000 Metern und haben eine Gesamtkapazität von etwa 23 Milliarden Kubikmetern Gas, was 230 Milliarden Kilowattstunden entspricht. Zum Vergleich: An kalten Wintertagen decken diese Speicher bis zu 60 Prozent des Erdgasbedarfs in Deutschland. Die Speicherstände sind tagesaktuell über die Bundesnetzagentur abrufbar.
Es gibt zwei Arten von Gasspeichern in Deutschland:
Kavernenspeicher
Große Hohlräume in Salzstöcken tief unter der Erdoberfläche, entstanden durch Bergbau.
Porenspeicher
Natürliche Gasspeicher aus Schwammgestein, das in der Vergangenheit Erdgas gespeichert hatte.
Umstellung von L- auf H-Gas
Bisher wurde die Gasversorgung in Deutschland durch zwei unterschiedliche Gasarten sichergestellt: L-Gas, kurz für low calorific gas, das einen niedrigen Brennwert hat, und H-Gas, wobei das H für high calorific steht. Diese Gasart hat einen höheren Energiegehalt. Beide Gase müssen aufgrund ihrer Beschaffenheit in unterschiedlichen Netzen transportiert werden.
Da immer weniger L-Gas gefördert werden kann, wird derzeit im Westen und Nordwesten Deutschlands auf H-Gas umgestellt. Dafür müssen Gasnetz und Gasverbrauchsgeräte – zum Beispiel Heizungen und Gasherde – umgerüstet werden. Dieses Projekt nennt sich Marktraumumstellung (MRU) und wird bis 2030 abgeschlossen sein. Für unsere Kund*innen ändert sich nichts. Als Netzbetreiber übernimmt unsere Verteilnetztochter Westnetz sowohl die Umstellung des Netzes als auch die der Geräte.
Ihr Partner in Sachen Gasnetze
Die Energieversorgung in Deutschland ist sehr sicher. Das gilt auch für die Versorgung mit Erdgas. Wir als Westenergie-Gruppe übernehmen Verantwortung und entwickeln ständig neue Lösungen für die Energiewelt unserer Zukunft.
Westnetz – das Netz der Westenergie
Unsere Verteilnetztochter Westnetz betreibt die Gasnetze unterschiedlicher Unternehmen wie Stadtwerke oder Industrieunternehmen. Sie steuert und überwacht 38.000 Kilometer Gasnetz vom Emsland bis in den Hunsrück, von der niederländischen Grenze bis ins Weserbergland. Für die Versorgungssicherheit von 1,5 Millionen Haushalten und 35.000 Unternehmen im Westen sind unsere Kolleg*innen rund um die Uhr im Einsatz, 365 Tage im Jahr.
Ein neuer Gasanschluss muss her? Wir helfen, den zuständigen Netzbetreiber zu finden. Liegt der neue Anschluss in unserem Verteilnetzgebiet, geht es direkt zum Preisrechner.
Westenergie Netzservice GmbH –
Full-Service rund ums Netz
Im Westen zuhause – bundesweit tätig. Mit verschiedenen Dienstleistungen sorgt die Westenergie Netzservice GmbH dafür, dass die Gasnetze in Deutschland reibungslos funktionieren. Das Unternehmen bietet Know-how für alle Gas-Druckstufen und gastechnischen Anlagen – von der Planung bis zur Betriebsführung. Unsere Kolleg*innen übernehmen neben Wartung und Instandhaltung auch die Krisenvorsorge für die Gasnetze, die zentrale Verarbeitung von Netzdaten über die Netzservice Dispatchingzentrale und den Messstellenbetrieb. Das garantiert den störungsfreien Betrieb von Gasnetzen rund um die Uhr.
Störungen im Gasnetz
Wir arbeiten 24/7 an einer zuverlässigen Gasversorgung. Sorgfältig, gewissenhaft, kompetent. Leider kommt es in seltenen Fällen trotzdem zu Störungen. Wer davon betroffen ist, kann uns zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichen. Wir beheben den Schaden schnellstmöglich.
Die Zukunft des Erdgasnetzes
Während Strom auch zukünftig Strom bleibt, wird sich die Gasbeschaffenheit verändern – Gase wie Wasserstoff oder Biogas spielen zunehmend eine Rolle. Dabei werden sich die Gasnetze in Abhängigkeit der strukturellen Rahmenbedingungen entwickeln. In Regionen mit industrieller Prägung und hoher Verdichtung könnten bestehende Gasnetze etwa auf Wasserstoff umgestellt werden, um Großverbraucher*innen mit Prozesswärme und stofflicher Nutzung zu versorgen.
Eine klare Erkenntnis lautet: Netzbetreiber müssen nicht nur die passende Infrastruktur, sondern auch begleitende Energiedienstleistungen für diese Szenarien bereitstellen. Daher erforschen und adaptieren wir bereits heute das Netz von morgen.