Die Verteilnetze bilden das Rückgrat der Stromversorgung in Ihren Städten und Gemeinden. Sie sind für die sichere und zuverlässige Verteilung von Strom an Haushalte, Gewerbebetriebe und Industrieunternehmen verantwortlich. Die Energiewende stellt die Verteilnetze vor große Herausforderungen, da sie ursprünglich nicht für eine dezentrale Stromerzeugung und Stromverteilung konzipiert waren.
Erzeugt wird die Elektrizität in Deutschland immer weniger in zentralen Kohle- oder Gaskraftwerken. Dach- oder Freiflächenphotovoltaikanlagen sowie Windkraftanlagen übernehmen einen immer größeren Anteil an der Stromproduktion. Um den grünen Strom verfügbar zu machen und gleichzeitig eine hohe Netzstabilität zu sichern, müssen die Verteilnetze technisch entsprechend ausgelegt werden. Wichtig ist es, das Netz einfach und gleichzeitig präzise steuern zu können. Zu den wichtigsten Komponenten für intelligente, zukunftsfähige Stromnetze gehören Digitale Ortsnetzstationen (digiONS).
Stabile Netze Dank digitaler Lösungen
DigiONS sind echte Alleskönner. Sie setzen Strom aus der Mittelspannung (orange) in Niederspannung (gelb) um. Zusätzlich sind sie über unterschiedliche Kommunikationskanäle (grün) an eine einheitliche unternehmenseigene Datenplattform angebunden. Diese Plattform ermöglicht es, neue Applikationen zur digitalen Optimierung einzusetzen. Zum Beispiel lassen sich Stromverbrauch und -einspeisung zeitnah melden oder Kurzschlüsse örtlich sehr genau eingrenzen. Mit diesen neuen Möglichkeiten kann Westnetz als Verteilnetztochter der Westenergie AG die Netze auch bei unerwarteten Verbrauchsspitzen oder hohen Stromeinträgen durch PV- oder Windkraftanlagen präzise steuern. Die Netze funktionieren besser als bisher in zwei Richtungen – also bei ungeplantem Stromverbrauch und wechselnder Stromeinspeisung. Damit stärken digiONS Sicherheit und Stabilität der Netze.
Flexibilität bei der Einspeisung
DigiONS bieten die Möglichkeit, flexibel auf Änderungen von Netzaktivitäten zu reagieren. Dies ist dringend nötig, denn die Anforderungen an die Stromnetze haben sich schon heute deutlich verändert. Noch vor wenigen Jahren kam Strom hauptsächlich aus zentralen Kraftwerken, gleichmäßig und gut planbar. Jetzt müssen die Netze auch Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen aufnehmen. Die so erzeugte Strommenge hängt ab von Dauer und Intensität der Sonnenstrahlung oder von der Stärke des Windes.
Reaktion bei schwankendem Energieverbrauch
Flexibilität auf Änderungen ist auch beim Stromverbrauch gefragt. Die regelmäßigen täglichen Verbrauchssteigerungen mittags zum Essenkochen oder abends zur Übertragung des Fußballländerspiels sind gut planbar. Zusätzlich machen sich heute aber das Aufladen von Elektrofahrzeugen oder der Stromverbrauch neuer Wärmepumpen bemerkbar. Um diese Veränderungen zu beherrschen, ist digitale Netztechnik gefragt. Ein Teil davon sind digiONS.
Station Twist (Niedersachsen)
Die Station im emsländischen Twist lässt sich sowohl per Funk als auch über eine Glasfaseranbindung des Breitbandnetzes von Westconnect ansteuern. Damit kann unser Verteilnetzbetreiber Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und regeln. Diese Daten helfen dabei, das Netz bedarfsgerecht auszubauen. Darüber hinaus unterstützt das smarte System das Eingrenzen von Fehlern im Netz und erkennt unerwünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle schnell. (Stand: Oktober 2023)
Station Kirn (Rheinland-Pfalz)
Das Äußere der Ortsnetzstation Bach in Kirn in Rheinland-Pfalz bleibt historisch, im Inneren steckt moderne, digitale Technik. So kann Westnetz zukünftig aus dem Netz gewonnene Live-Daten zu Stromflüssen und Netzspannung besser beobachten, steuern und flexibler auf Änderungen von Netzaktivitäten reagieren.
Nottuln (Nordrhein-Westfalen)
Im April dieses Jahres ging im nordrhein-westfälischen Nottuln eine erste digitale Ortsnetzstation der Westnetz in Betrieb. Alexander Wübbeling, Westnetz-Netzbetriebsmeister für den Netzbereich Billerbeck/Reken, Olaf Weist, Netzplaner bei der Westnetz, Thomas Wiedemann, Leiter des Westnetz-Regionalzentrums Münster, und Norbert Lüssem, Kommunalmanager bei Westenergie, schauen sich gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes (v. l.) die neue Station an.
Station Altenberge (Nordrhein-Westfalen)
Zur Einweihung einer neuen digitalen Ortsnetzstation in Altenberge im Münsterland trafen sich Westnetz-Netzplaner Michael Multhoff, Netzbetriebsmeister Alexander Wübbeling, Bürgermeister Karl Reinke und Thomas Wiedemann, Leiter des Westnetz-Regionalzentrums Münster (v. l.).
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