Seitdem immer mehr Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien viele Gigawatt Strom ins Netz einspeisen, hat die Komplexität rasant zugenommen. Die Einbahnstraße des Stroms vom Kraftwerk zu den Verbraucher*innen hat sich in ein kompliziertes System gewandelt, in dem der Strom aus vielen Richtungen in viele Richtungen fließt. Hier die richtige Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch herzustellen ist eine Herausforderung – gerade mitten am Tag bei viel Sonne und relativ wenig Nachfrage. 

15 Millionen Elektroautos wollen geladen werden 

Nach den Plänen der Bundesregierung sollen bis 2023 sechs Millionen Wärmepumpen verbaut sein und 15 Millionen Elektroautos über die Straßen rollen. So kommen auf der Verbrauchsseite der Netze in den nächsten Jahren viele Verbrauchsstellen dazu. Bis dahin soll es eine Million Ladepunkte in Deutschland geben. Dabei ist anzunehmen, dass viele Menschen nach der Arbeit ihr Elektroauto für den nächsten Tag aufladen wollen. Vermutlich gleichzeitig. Und im Winter zu einer Zeit, zu der keine Photovoltaik-Anlage einspeist – eine Herausforderung für die Stromverteilnetze. 

Intelligentes Laden schont die Verteilnetze

Die Lösung lautet: Erzeugung und Verbrauch möglichst harmonisieren. Für das Betanken von Elektroautos heißt das Zauberwort intelligentes Laden. Voraussetzung hierfür ist, die aktuelle und anstehende Auslastung der Netze zu kennen. Für diese Transparenz braucht es Daten. Verteilnetzbetreiber und Betreiber der Ladeinfrastruktur müssen effizient und möglichst in Echtzeit miteinander reden. 

Software inga hilft, Ladesäulen zu steuern

Hier setzt digikoo an: mit der Intelligent Grid Application, kurz: inga. Dies ist eine Software, die eine standardisierte Kommunikation zwischen Netz und Ladepunkten über eine einzige Schnittstelle ermöglicht. So lassen sich Ladesäulen beobachten und steuern.

Möglichst wenig Beeinträchtigung beim Ladeverhalten 

Durch diese Informationen können drohende Engpässe im Netz prognostiziert werden. inga hat nun die Möglichkeit, nahezu in Echtzeit die betroffenen Ladesäulen zu identifizieren und zu steuern. Da die Software über die Daten der Ladesäulenbetreiber*innen die Ladegewohnheiten der Kund*innen auslesen kann, kann sie die reduzierten Ladekapazitäten so planen und durchführen, dass die Elektroautofahrer*innen so wenig wie möglich in ihrem Ladeverhalten beeinträchtigt werden. 

Ihre Vorteile

  • Einheitliche Schnittstelle für alle Ladepunktbetreiber (Charge Point Operators, CPOs) im eigenen Netzgebiet
  • Skalierungsfähiges, digitales System zur Steuerung von Ladeinfrastruktur
  • Kompatibel zur derzeit diskutierten §14a-EnWG-Änderung und zu SMGW-Einbaupflichten
  • Verteilnetzbetreiber (DSO) kann langsam (planerisch) starten und mit steigender Transparenz der NS immer weiter dynamisieren

Elektromobilität und Digitalisierung der Netze Hand in Hand

Mit der Software inga können Verteilnetzbetreiber ihre Netze noch effizienter betreiben und die Versorgungssicherheit auf einem hohen Niveau halten. Die Betreiber*innen der Ladeinfrastruktur – also möglicherweise Sie in Ihrer Kommune – können vorausschauender handeln und mögliche Reduktionen der Ladekapazitäten kundenfreundlicher steuern. Mit inga von digikoo gehen der Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität und die Digitalisierung der Verteilnetze Hand in Hand. (Stand: Oktober 2023)

Ihr Kontakt

Matthias Backes

Business Owner Energy and Grid Flexibility

Weitere Themen der Herbstausgabe 2023