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07. Mai 2019

Haltestelle an der „Route der Energie“ eröffnet

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Westenergie Pressekontakt


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Nahmen die Haltestelle an der „Route der Energie“ beim Modellprojekt Smart Country am Mittelspannungsregler in der Nähe von Großlangenfeld symbolisch in Betrieb (v. l.): Rainer Niehaus, DESIGNETZ, Michael Schneider, Westnetz, Marco Felten, Dr. Lothar Oelert, Michael Arens, alle innogy, Aloysius Söhngen, Verbandsgemeinde Prüm, Erich Kribs, Ortsbürgermeister Großlangenfeld, und Landrat Dr. Joachim Streit, Eifelkreis Bitburg-Prüm.


  • Modellnetz Smart Country wird Teil des innovativenEnergiewende-Projektes DESIGNETZ


  • Interaktive Stele bei Großlangenfeld in Betrieb genommen



Sie ist zwei Meter hoch, hat einen quadratischen Aufdruck in Form einer Grafik und steht am Mittelspannungsregler des Modellprojektes Smart Country bei Großlangenfeld in der Eifel: die neue DESIGNETZ Stele. Sie ist Bestandteil der sogenannten „Route der Energie“, die durch Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland führt und die Energiewende erlebbar macht. Entlang der Route aus vielen einzelnen Säulen haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, mehr über DESIGNETZ zu erfahren. In Großlangenfeld steht die Stele für das Projekt „Smart Country – Stromversorgungsnetze der Zukunft“.


Gemeinsam nahmen Dr. Joachim Streit, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, Ortsbürgermeister Erich Kribs und Vertreter von innogy die Stele nun in Betrieb. Dr. Joachim Streit zeigte sich begeistert, dass das Forschungsprojekt Smart Country ab sofort eine der Netzregionen im Sinne von DESIGNETZ für das Energiesystem der Zukunft ist: „Es ist das Ziel der Landesregierung, den Strom, der in Rheinland-Pfalz verbraucht wird, vollständig aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Daher benötigen wir Forschungsprojekte wie hier im Norden der Eifel, die dazu beitragen, dass die Energiewende vor Ort gelingt. Der schnellwachsende Beitrag schwankender erneuerbarer Energien erfordert eine neue Netzstruktur. Das Projekt Smart Country liefert wertvolle Erkenntnisse, um die bestehenden Netze wirtschaftlicher und leistungsfähiger betreiben zu können.“


Rainer Niehaus, Projektleiter bei DESIGNETZ, ergänzte: „Unser Ziel ist es, mit DESIGNETZ die Blaupause für die Energiewende zu entwickeln. Wir wollen einen Rahmen schaffen, der die erneuerbaren Energien optimal in das Energiesystem integriert und gleichzeitig den Netzausbau vermeidet. Mit DESIGNETZ denken wir die Energiewende zu Ende und demonstrieren, dass ein dezentral organisiertes Energie-Gesamtsystem funktioniert. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für die klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung von morgen. Der Mittelspannungsregler aus dem Modellprojekt Smart Country ist dabei ein wichtiger Bestandteil.“


In dem Modellnetz Smart Country hat innogy seit 2011 auf rund 180 Quadratkilometern intelligente Lösungen für die Energiewende auf dem Land erprobt. Hierzu zählen neuartige Betriebsmittel wie Mittelspannungslängsregler zum Ausgleich von Spannungsschwankungen aus der Einspeisung von erneuerbaren Energien. Denn wenn die Sonne scheint und der Wind weht, produzieren Anlagen für regenerative Energie viel Strom. Gleichzeitig stoßen die Netze im ländlichen Raum angesichts der fortschreitenden Energiewende an ihre Grenzen. Aus diesem Grund setzt innogy in ländlichen Regionen wie in der Eifel anstelle des Netzausbaus zunehmend auf den Einsatz von Spannungsreglern mit intelligenter Technik. „Mit den Mittelspannungsreglern verfügen wir über ein innovatives Betriebsmittel, um die Energiewende mit wirtschaftlichen Lösungen zu gestalten. So werden wir den Herausforderungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf dem Land besser gerecht und verfügen über eine echte Alternative zum Netzausbau“, erläuterte Dr. Lothar Oelert, Leiter der Region Rheinland-Pfalz bei innogy.


Bei dem Mittelspannungsregler in der Nähe von Großlangenfeld handelt es sich um die erfolgreiche Pilotinstallation zum Ausgleich von Spannungsschwankungen. Der rund 12 Meter lange Container enthält modernste Technik und kann eine elektrische Leistung von bis zu 8 MVA (Megavoltampere) übertragen und deren Spannungsniveau im Bereich zwischen +/- 10 Prozent intelligent beeinflussen. Das bedeutet: Durch den Regler kann Westnetz die Spannungsschwankungen aus der Einspeisung aus erneuerbaren Energien in einem knapp 30 Kilometer langen Stromkreis deutlich besser aussteuern, wodurch die Netzanschlusskapazität für Einspeiseanlagen verdreifacht werden konnte. Diese Kapazitätssteigerung entspricht der Leistung von mehreren hundert Solaranlagen auf Hausdächern sowie mehreren Biogasanlagen.


Weitere Informationen rund um das Projekt Smart Country und DESIGNETZ erhalten alle interessierten Bürger direkt an der neu offiziell in Betrieb genommenen Stele. Warum ist die Energiewende eine große Herausforderung für das bestehende Stromnetz? Welche Strategien werden verfolgt, um das Stromnetz fit für die Zukunft zu machen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen werden in einer mit der Stele verbundenen App spielerisch wiedergegeben. Die DESIGNETZ App können interessierte Handynutzer über das kostenlose WLAN der Stele herunterladen und installieren. Und so funktioniert es: Die App öffnen und mit dem Smartphone über die Grafik auf der Säule bewegen. So entsteht eine faszinierende, dreidimensionale Welt. Wer die App auch zu Hause nutzen möchte, kann das erforderliche „Spielfeld“ auf der Designetz-Homepage herunterladen.


DESIGNETZ erstreckt sich über die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Hier leben nicht nur rund 23 Millionen Menschen; die Länder bilden „im Kleinen“ auch alle wesentlichen energiewirtschaftlichen Herausforderungen ab, die es im Rahmen der Energiewende vorzudenken gilt: Von der Versorgung stark industrialisierter und dicht besiedelter Bereiche im Ruhrgebiet, über ländliche Regionen mit heute schon hoher Erneuerbaren-Einspeisung wie die Eifel bis hin zum Saarland, wo sich Energiebedarf und -erzeugung regional gut ausgleichen lassen. Es ist damit das umfassendste Energiewendeprojekt überhaupt.


Das gesamte Projektvolumen beläuft sich auf 66 Millionen Euro, 30 Mio. Euro Fördergelder steuert das BMWi im Rahmen seines Förderprogramms SINTEG bei. Im Zentrum der insgesamt fünf SINTEG-Förderprojekte stehen die intelligente Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch sowie der Einsatz innovativer Netztechnologien und -betriebskonzepte. Weitere Informationen unter http://www.designetz.de/.