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Gemeinsam stellten Ludger Meier, Leiter Betrieb/Projektierung der Amprion, Achim Schröder, Geschäftsführer der innogy-Verteilnetztochter Westnetz, Ulrich Scholten, Oberbürgermeister der Stadt Mülheim, Bernd Böddeling, Vorstand Kommunen und Konzessionen bei innogy, und Rainer Hegmann, Leiter der Region Rhein-Ruhr bei innogy (v. l.), die neue Umspannanlage im Stadtteil Selbeck vor.
Um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden, haben innogy und Amprion in den vergangenen fünf Jahren die Umspannanlage Selbeck an der Kölner Straße in Mülheim an der Ruhr modernisiert. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Mülheim wurde die Anlage heute in Betrieb genommen.
„Zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende ist die intelligente Stromvernetzung“, stellt Oberbürgermeister Ulrich Scholten bei der Inbetriebnahme fest. „Mit diesem wichtigen Baustein der Umspannanlage wird wesentlich zum Gelingen der kommunalen Energiewende beigetragen. Denn insbesondere auch die Schnittstellen zwischen dem örtlichen Stromnetz und den übergeordneten Netzstrukturen müssen den Anforderungen an ein zukunftsfähiges Stromnetz – auch mit dezentraler und regenerativer Stromerzeugung – gewachsen sein. Die Investitionen von innogy und Amprion sind deshalb ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg in die Energiezukunft und Versorgungssicherheit in unserer Stadt“, freut sich Oberbürgermeister Scholten.
„Es freut mich, heute einen wichtigen Knotenpunkt der Energieversorgung in Mülheim an der Ruhr in Betrieb zu nehmen. Die modernisierte Umspannanlage sichert die Versorgungsqualität und stärkt die örtlichen Stromnetze für die Energiewende“, sagt Bernd Böddeling, Vorstand Kommunen und Konzessionen bei innogy. Achim Schröder, Geschäftsführer der innogy-Verteilnetztochter Westnetz, ergänzt: „Hier wird die Energie aus dem Höchstspannungsnetz in das Hochspannungsnetz übertragen, umgewandelt und in die Stadtteile Selbeck, Saarn und Speldorf sowie in Teile von Lintorf, Ratingen, Schwarzbach, Hösel, Heiligenhaus und bis nach Essen verteilt.“ Westnetz verantwortet in Mülheim an der Ruhr den Betrieb und die Planung des Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetzes und damit auch den Betrieb der Umspannanlagen, die in diesem Netz angeschlossen sind.
Für das Höchstspannungsnetz wiederum ist der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion zuständig. Das Höchstspannungsnetz wird schrittweise von der Spannungsebene 220 kV auf 380 kV umgestellt. Ludger Meier, Leiter Betrieb/Projektierung der Amprion, sagt: „Die Umstellung des Übertragungsnetzes auf die höhere Spannungsebene ist notwendig, um dem steigenden Übertragungsbedarf gerecht zu werden. Mit höherer Spannung steigt die Effizienz des Stromtransportes.“
In den vergangenen fünf Jahren ist an der Kölner Straße so einiges passiert. Bereits ab 2013 hatte Westnetz auf dem Gelände eine neue 110kV Umspannanlage errichtet und mit dem neusten Stand der Technik ausgestattet. Seit 2013 hat Westnetz bereits sechs Millionen Euro in die Modernisierungsarbeiten investiert. Amprion hat den Betrieb der Umspannanlage von 220 kV auf 400 kV umgestellt. Dazu wurden zwei Transformatoren ausgetauscht. Das Investitionsvolumen von Amprion liegt bei gut fünf Millionen Euro. Durch die Transformatoren können etwa 250.000 Einwohner sicher mit elektrischer Energie versorgt werden. Bereits 2015 hatte Amprion neue Leiterseile auf die Freileitung in Richtung Umspannanlage Lintorf gelegt, um die Leitungsverbindung auf die höhere Spannungsebene umstellen zu können.
Eine Umspannanlage ist Teil des Stromnetzes und dient der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen. Elektrische Energie wird auf ihrem Weg vom Kraftwerk, wo sie erzeugt wird, zum Endverbraucher auf mehreren Spannungsebenen transportiert, um eine möglichst verlustarme Übertragung zu erhalten. Sie sorgt aber inzwischen immer mehr dafür, dass der Strom aus den erneuerbaren Energien auch ins vorgelagerte Netz eingespeist werden kann. Die Anlage in Mülheim-Selbeck transformiert die elektrische Energie beispielsweise von 110.000 Volt auf 30.000 oder 10.000 Volt. Für den einzelnen Verbraucher wird diese Spannung dann in Ortsnetzstationen auf 400 Volt umgespannt. Die Anlage kann die Energie aber auch in umgekehrter Reihenfolge transformieren, um die Energie ins Netz einspeisen zu können.